Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
beMittlerweile ist es Wochenende und der Frühling macht leider wieder etwas Pause. Die Regentropfen bilden ein unregelmäßiges Muster auf unsere Küchenscheiben. Ich fühle mich wunderbar ausgeschlafen. Das Haus ist noch ganz still, lediglich die Spülmaschine rauscht vor sich hin.
Es gibt eine tolle Neuigkeit: unser Sohn hat die letzten drei Tage tagsüber keine Windel mehr getragen und ist mindestens einmal täglich auf der Toilette gewesen, um dort sein "großes Geschäft" zu erledigen. Wir sind völlig geflasht, zumal er auch zweimal aus eigener Iniative den Ort aufgesucht hat. Scheinbar hat er endlich den Dreh raus, was der Körper meldet, wenn es so weit ist. Gestern hat er sogar während eines Films, den er mit seiner Schwester zusammen angeschaut hat, gesagt, dass er muss und ist gegangen. Und das, wo es schon ein Drama ist, für das Abendessen den Film auf Pause zu stellen. Und oft genug die Unterhose feucht ist, weil man ja nicht von der Mattscheibe wegbekommt. Wir waren wirklich sehr erstaunt, als unsere jüngere Tochter uns das erzählt hat. Wir selber waren gar nicht dabei, wir waren im Kino. Mein Mann wollte den diesjährigen Oskar-Preisträger "Moonlight" sehen. Ein Film, in dem kein einziger weißer Mensch vorkommt. Großartiges Kino. Als ich gestern bei meiner Therapiestunde ankam, hat ich gar keine rechte Lust darauf. Ich wusste auch gar nicht, woran ich arbeiten wollte. Wir haben darüber gesprochen und vielleicht steht auch da eine Ende oder eine Pause an. Gerade fühlt es sich tatsächlich so an wie "mach mal was anderes". Viele Jahre konnte ich nicht anders, als alles versuchen, dass es mir besser geht. Ich habe jeden Strohhalm ergriffen, den ich erhaschen konnte, habe alles mögliche ausprobiert. Nicht selten bin ich gescheitert oder hatte zumindest das Gefühl, dass ich nicht hart genug an mir arbeite. Übungen oder Meditationen waren immer schwierig. Ich habe nie verstanden, warum ich diese Dinge nicht mache. Denn dann würde ich bestimmt den Frieden finden, den ich mir doch so sehnlichst wünsche. Im Moment ist alles recht friedlich. Ich befinde mich nicht in den höchsten Höhen, aber oft ist mein Leben ok. Und he, das ist doch was. Wie oft war es alles andere als ok? Ich denke, dass es phasenweise auch einfach sehr schwierig war, weil auf körperlicher Ebene so vieles nicht in Ordnung war. Jetzt kommt alles etwas mehr ins Gleichgewicht und ich kann viel gelassener mit meinen negativen Gedanken und Emotionen umgehen. Und natürlich trägt auch mein Bemühen seine Früchte dazu bei. Auch das Thema "Selbstmitgefühl" war für mich oft einfach nicht umsetzbar. Ich konnte mich nicht gut behandeln. Nicht wirklich. Mittlerweile kriege ich eine Ahnung davon, wie ich mir wohlwollender, großzügiger begegnen kann. Nachdem ich letzten Monat so übles PMS hatte, habe ich meine Ärztin angeschrieben. Ich soll meine Dosis Progesteron erhöhen. Dennoch habe ich Angst vor den nächsten Tagen. Ich habe mit meiner Familie gesprochen und ihnen erklärt, wie es sich anfühlt und hoffe, dass sie mich dann etwas mehr so nehmen können. Ich selber weiß jetzt auch, dass ich nichts dafür kann, dass die Hormone einfach in den Keller sausen und mich hilflos mit meinem Zustand alleine lassen. Auch hier ist definitiv Mitgefühl angesagt. Und damit ist die Angst aber auch gleich nicht mehr so groß. Außerdem ist es nicht jeden Monat gleich. Seit der zweiten Zyklushälfte spüre ich etwas mehr Angspanntheit und erlaube mir, auch etwas "strenger" zu mir und zu den anderen zu sein. Ich kann dann Unordnung, Dreck, aber auch Fehler, Unperfektheiten (in meinen Augen) nicht gut ertragen. Das ist mein "Gerüst", an das ich mich dann klammere, weil es in mir stürmischer wird. Jetzt, wo ich das schreibe, fällt mir auf, dass ich gestern Abend gar nicht mehr die Hormoncreme aufgetragen habe. Da kam kurz große Kritik auf, so in etwa: wie konnte das passieren! Und dann konnte ich mir sagen: es ist passiert! Es ist nicht schlimm! Ich werde gleich hochgehen und meine morgendliche Dosis auftragen und gut ist. Nach einer Woche schlafe ich zunehmend besser auf der neuen Matratze. Ich kann mir vorstellen, dass ich sie behalten werde. Im Moment habe ich nur Probleme mit dem Nacken und den Schultern, was aber auch mit der vielen Sitzerei am PC und im Auto zu tun hat. Das kenne ich schon. Ich habe auch mal andere Kissen ausprobiert, komme aber immer wieder auf mein Nackenkissen zurück. In Seitenlage lege ich noch ein kleines dünnes Kissen darauf. Mein Becken merke ich nur noch selten und auch das Joggen am Dienstag ging erstaunlich gut. Mal sehen, wie es heute beim Tanzen ist und sich morgen anfühlt. Ich glaube, dass geht gerade von alleine weg. Und vielleicht ist das auch ein Ding von der alten Matratze, die mir im unteren Rücken immer schon zu weich war.
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Heute ist einer der seltenen Tage, wo ich zu Hause alles ignoriere, stehen- und liegenlasse, um mich gleich hinzulegen. Ich wollte einfach nur für einen Moment die Augen zu machen. Seit zwei Tagen ist die Auftragslage im Büro relativ ruhig und somit fehlt der wachhaltende Stress. Jetzt geht es mir besser und ich freue ich auf einen sonnigen Nachmittag. Laufen war ich gestern schon mit meiner Großen. Vielleicht fahre ich mit dem Kleinen nach der Schule noch zu Apotheke. Und wir machen Halt in der Eisdiele. Wir benötigen neuen Hustensaft für unsere Große, die einfach nicht gesund werden will und neue Glycerin-Zäpfchen. Gestern haben wir dem Kleinen schon wieder eines gegeben. Er ist total aus dem Tritt. Aber als es wirkte, wollte er sogar zur Toilette gehen und war mehr als happy, als er dann erfolgreich war. Später noch sogar noch mal, als meine Mann ihn für's Bett fertigmachte. Wir geben die Hoffnung ja nicht auf, dass er eines Tages doch noch ohne Windel durch den Tag schafft!
Es ist schon seltsam, wie man manche Dinge hinter sich lässt. Ich war im Februar 2012 auf einem Seminar von Sehnsucht und Hunger. Dort habe ich noch mal mehr verstanden, wieso ich emotional esse und was ich langfristig dagegen tun kann. Ich habe mich jahrelang aktiv damit beschäftigt und hatte mir auch gleich zu Anfang Leute (Buddys) gesucht, mit denen ich am Telefon gemeinsam arbeiten konnte. Selbst nachdem ich ansonsten nicht mehr so aktiv mit Sehnsucht und Hunger beschäftigt war, habe ich diese Telefonarbeit immer noch weitergemacht, weil ich dort viel über mich gelernt, erfahren habe. Jetzt ist die Zeit gekommen, wo auch das ausgelaufen ist. Und es ist okay so. Ich brauche es auch in der Form nicht mehr. Überhaupt die ganze Beschäftigung mit dem emotionalen Essen hat in den letzten Monaten mehr und mehr abgenommen. Die nervigen Gedanken dazu kommen schon noch vorbei, aber ich muss sie mir nicht mehr so sehr zu Herzen nehmen und das nimmt ihnen auch ihre Macht. Ich freue mich, dass ich mehr Zeit habe und mir an den Wochenende morgens nicht mehr den Wecker stellen muss. Wir haben oft diese Zeit für die Arbeit genutzt. Aber eben auch so freue ich mich, dass ich da etwas hinter mir lassen kann, was mich eine Zeitlang sehr viel mehr eingenommen hat als heute. Und es ist ja nicht so, dass es nicht noch genug andere, damit zusammenhängende Themen gibt, die mich umtreiben. Mit denen setze ich mich nur halt jetzt alleine oder mit meiner Therapeutin auseinander. Diese sehe ich aber auch nur einmal im Monat. Irgendwie kippt meine Stimmung gerade. Ich bin heute nur schwer aus dem Bett gekommen, was aber auch an der unruhigen Nacht lag. Unruhig deshalb, weil ich gestern Abend Sekt und Wein getrunken habe. Keine Unmengen, aber wohl genug, um meinen Schlaf zu stören. Meinen Nachmittag habe ich vertrödelt und zum Teil in einem PC-Laden verbracht und auf den Computer meiner Tochter gewartet. Ich hatte ihn letzten Freitag von dort aus der Reparatur geholt und er lief nicht. Es dauerte etwas, bis der Fehler gefunden war und außerdem war die ganze Sache etwas blöd, weil ich am Freitagabend einen Freund gebeten hatte, mal zu schauen, warum der Rechner nicht lief. Der hatte etwas umgesteckt, was aber auch nicht geholfen hatte. Alles blöd. Ich wäre viel lieber laufen gegangen oder hätte eine Runde auf Inlinern gedreht. Meine Große möchte unbedingt mit mir zusammen laufen gehen, also haben wir das auf Morgen verschoben. Und weil ich nach der Arbeit von dem Quarkstrudel gegessen hatte, ging es meinem Bauch auch erst einmal nicht so gut. Ich habe mich zusammen mit meinem Mann in die Sonne in sein Zimmer gelegt. Das hat gut getan. Nur bewegt habe ich mich nicht richtig und das ärgert mich jetzt. Vielleicht wäre ich dann jetzt auch nicht ganz so müde und schlapp. Ich hoffe, ich habe nachher wenigstens noch die Energie, meinen Ansatz nachzufärben, denn das drängt langsam.
Mit den Kuchen, die ich gestern gebacken habe, war ich nur mäßig zufrieden. Ich dachte, der Quarkstrudel müsse doch der Hammer sein, schmeckt aber eher langweilig, irgendwie auch nicht süß genug. Der vegane Schokokuchen ist sehr hart und trocken, dafür aber geschmacklich ganz ok. Ich hatte die Sachen zum Anlass unseres Familienessens gemacht, das gestern mal bei uns stattgefunden hat. Meine Schwiegermutter hat trotzdem das Fleisch und das Gemüse gekocht und mitgebracht. Kartoffeln und Klöße zu kochen war dann für mich gut machbar. So konnte ich am Nachmittag auch mit dem Kleinen und einer Freundin den Rhein entlang spazieren. Am Ende haben wir noch in einem Biergarten etwas getrunken und sind mit der Bahn zurück. So ging es auch mit dem Kind. Vorher war ich mit ihm noch kurz auf dem Spielplatz. Als ich heute Mittag mit meiner großen Tochter und ihrer Freundin in einem Café war, habe ich mich im Hals verletzt. Jedes Schlucken tut total weh. Das ist mir schon ein paar Mal passiert. Ich habe die Vermutung, dass Essen manchmal irgendwo hängen bleibt und mir eine kleine Wunde zufügt. Und weil Schleimhäute sich immer nach fetter Sache anfühlen, ist das extrem ätzend. Ich hoffe, das ist morgen besser. Ich dachte eben, ich könnte gar nicht mit zu Abend essen, aber es ging dann doch. War nur nicht angenehm. Nach der Inspektion unseres Kühlschrankes hatte ich heute eine echt gute Idee, was ich aus den Resten zaubere. So habe ich den veganen Pfannkuchenteig mit Wasser und einem Ei gestreckt und ausgebacken. Mit Hackfleischsoße von gestern gefüllt, aufgerollt und mit Käse im Ofen überbacken. Die Kinder haben Kartoffeln mit Kohlrabi-Möhren-Gemüse gegessen, das musste nämlich auch mal weg. Jetzt haben wir auch wieder Platz im Kühlschrank.
Gestern Abend hat unsere jüngere Tochter ihren Bruder ins Bett gebracht. Er wollte das erstaunlicherweise auch unbedingt. Im Moment ist sie sowieso seine Allerliebste (nach mir ;)) und das freut mich auch. Als er sie dann im Bad „Mama“ nannte, waren wir dennoch alle erstaunt. Es war keine Absicht gewesen und als sie den Irrtum aufklärte, entschuldigte er sich vor allem bei mir. Ich hatte es auch mitbekommen. Der kleine Racker ist im Moment mal wieder ziemlich anstrengend. Er verlangt sehr viel Aufmerksamkeit und wenn er die nicht bekommt, macht er Blödsinn. Er ist aber auch anhänglich und immer noch nicht richtig wieder fit. Und zu allem Überfluss stockt auch mal wieder die Verdauung, so dass ich heute wieder nachhelfen musste. Die erste Nacht auf meiner neuen Matratze war jetzt nicht unbedingt der Hit. Zumindest für die Schultern, den Nacken nicht. Mein unterer Rücken findet die neue Festigkeit da schon eher gut. Ich habe das Lattenrost vorhin verstellt, das kann man auf Schulterhöhe weicher stellen. Und werde mal ein anderes Kissen ausprobieren. Wenn alles nichts hilft, habe ich wahrscheinlich einen Abnehmer für die neue Matratze, denn zurückgeschickt kriegt man so ein Montrum ja nicht wirklich. Und ich kann die schließlich nicht vakuumisieren. Tja, laufen war ich heute wieder nicht. Wir sind zwar mit dem Rad in die Stadt gefahren, aber auch da nicht weit gekommen. Weil sich alles so hinzog, waren wir nur in einem Café und nicht mehr auf dem Flohmarkt. Ich musste zudem noch etwas einkaufen. Heute war mir der Tag definitiv zu kurz. Mal sehen, was morgen so geht. Da möchte ich auf jeden Fall noch zwei Sachen zum Nachtisch backen, weil abends die Familie zum Essen kommt. Endlich Wochenende! Diesmal habe ich es mir echt herbeigesehnt. Die Woche war einfach voll und stressig. Von daher passt es mir gut in den Kram, dass nicht viel ansteht die nächsten Tage. Meine Matratze steht immer noch im Flur und ich hoffe, mein Mann und ich haben heute Abend noch die Zeit und die Energie, sie endlich mal hochzuschaffen. Ich habe auch schon die erste Waschmaschine angemacht, weil unsere Wäschekorbe hoffnungslos überlaufen. Ich bin ein bisschen traurig, dass ich heute nicht die Kraft habe, noch laufen zu gehen. Das Wetter ist so schön, endlich mal Sonne! Im Auto war es richtig warm. Mir war aber schon klar, dass ich das nicht mehr hinbekommen würde. Vielleicht geht es ja morgen. Oder ich fahr mit dem Rad zum Flohmarkt. Je nachdem, was summt morgen. Ich habe ja immerhin etwas kinderfrei! Gerade ist der Kleine auch mit einem Kindermädchen unterwegs. Seine Brille ist gestern beim Toben mit Papa kaputt gegangen und ich hatte partout so gar keine Lust auf die Arcaden heute. Mein Mann auch nicht.
Gestern nachmittag war ich mit allen drei Kindern beim Zahnarzt. Und diesmal hat sogar der Kleine bereitwillig seinen Mund aufgemacht und den Arzt reinschauen lassen. Er durfte sogar pusten. Das gab's bisher noch nie! Es ist alles in Ordnung und was die fehlenden Zähne angeht, da werden wir wohl nächstes Jahr oder so mal ein Bild machen lassen. Er hat nämlich zum Beispiel nur zwei Schneidezähne oben bislang. Und die unteren sind noch die Milchzähne. Annomalien sind bei Kindern mit Down-Syndrom aber nicht selten. Mit einem Kieferorthopäden werde ich auch irgendwann mal wegen des Überbisses sprechen, aber das hat noch etwas Zeit. Vielleicht macht das auch keinen Sinn, wenn seine Zunge sowieso wieder alles verschiebt nachher. Ich weiß es aber nicht. Als wir danach zum Bio-Supermarkt sind, durften alle Kinder sich etwas aussuchen. Meine Große meinte darauf hin, wer das Lebensmittel mit den meisten Zusatzstoffen findet, hat gewonnen. Ha ha. Der Kleine ist jedenfalls schnurstracks zur Kühltruhe und kam mit einem Becher Schokoeis zurück. Wir hatten unsere liebe Mühe, ihn davon zu überzeugen, dass wir das Eis noch bis zum Ende unseres Einkaufs dort in der Kühlung belassen, damit es nicht noch länger vor sich hin schmilzt, als auf der Fahrt ohnehin schon. Irgendwann hat er es dann doch akzeptiert und uns vertraut. An der Kasse durfte er dann noch der Kassiererin helfen, die Sachen über den Scanner zu ziehen, damit es piept. Die Schlange hinter uns war nicht gerade kurz... Meine Idee war das nicht. Aber beim Einkaufen erlebt man mit ihm immer so einiges. Mein Mann hat mir neulich erzählt, dass unser Sohn ihn quer durch den Lidl gerufen habe, weil er eine Frau mit einem ganz kleinen Baby getroffen hatte. Mein Mann ist aber nicht hin, wollte weiter einkaufen. Da hat er die Frau samt Baby halt zu ihm geschleppt. Ich konnte mir das alles lebhaft vorstellen. Und ach ja... meine Haare sind noch kürzer jetzt. Ich war diese Woche zum Nachschneiden und mir war das immer noch zu viel auf meinem Kopf. Erst war ich gar nicht zufrieden, aber jetzt habe ich raus, wie ich die Haare mit dem Schnitt tragen mag. Wer weiß, vielleicht lande ich doch bald noch bei einer richtigen Kurzhaarfrisur. Viel fehlt jedenfalls nicht mehr dazu. Wenn die Tage so voll sind, dann kann ich oft gar nicht sagen, wie es mir geht. Aber wenn ich darüber nachdenke: ganz gut. Ich fühle mich recht lebendig und bin abends immer rechtschaffend müde. Das frühe Aufstehen ist schon blöd, aber das geht auch. Ich bin ja eh kein Langschläfer. Ab nächster Woche kann ich es morgens etwas entspannter angehen, weil dann noch eine andere Kollegin wieder auch so früh kommt. Dann ist auch die Kollegin, die diese Woche Urlaub hatte, wieder da. Aber ob die Blumen, die wir Mädels im Büro zum Weltfrauentag bekommen haben, dann noch so schön sind, das wag ich zu bezweifeln. Der Kleine ist im Laufe des Sonntags noch richtig krank geworden. Abends hatte er Fieber und die Nacht konnte er nicht wirklich gut schlafen. Erst habe ich mich um ihn gekümmert, dann hat mein Mann mich abgelöst. Der arme Kerl! In die Schule konnte er dann am Montag natürlich nicht und somit war unser kinder- und jobfreier Morgen dahin. Ich bin dann sogar recht zeitig zur Arbeit, weil ich dort so viel zu tun habe. Heute habe ich körperlich auf den Stress dort reagiert. Ich habe dann so ein leichtes Panikgefühl und inneren Druck. Und dennoch fällt es mir schwer, einen Gang runter zu schalten. Denn niemand zwingt mich, so viel Arbeit auf einmal zu erledigen. Es ist gut, dass es morgen anders ist und ich nicht neben der Disposition noch andere Sachen zu erledigen versuche.
Obwohl ich ganz genau weiß, dass sich mein Bauch nicht gut anfühlt, wenn ich Quark esse, habe ich vorhin doch eine kleine Portion von dem Nachtisch gegessen. Es ist immer noch ein Rest davon im Kühlschrank. Aber selbst auf das bisschen reagiere ich. Warum ist es so schwer, diese Sachen wegzulassen? Ich nehme mir das immer wieder vor. Mit Joghurt hab ich das geschafft, den esse ich überhaupt gar nicht mehr, außer in Soßen zu einem warmen Essen. Da fällt die Menge scheinbar nicht ins Gewicht. Ich sollte den Nachtisch am besten gar nicht mehr machen. Oder nur noch ganz selten und dann weniger nur für meine Männer. Der Kleine liebt das sehr. Im Moment kämpfe ich auch täglich mit der Entscheidung, keinen Kaffee mehr zu trinken. Im Büro ist der Wunsch danach noch viel größer. Nur die Vorstellung, wie es nachher anfühlt, lässt mich standhaft bleiben. Es ist nur die Geschichte von dem Kaffee, die diesen starken Reiz auslöst. Heute ist meine neue Matratze angekommen. Noch steht sie unten im Flur. Ich bin ja sehr gespannt, wie die sich anfühlen wird. Wie ich darauf schlafen kann. Im Moment habe ich nur noch keine Idee, wo ich meine andere Matratze so lange lasse, bis ich mich entschieden habe. So ein Monstrum kann man ja nicht in irgendeine Ecke stellen! Und sonst will sie auch keiner in der Familie haben. Vielleicht lege ich sie so lange in das Zimmer unseres Sohnes und stelle seine in den Flur. Das wäre immerhin machbar. In unserem HP-Kurs hat unsere Dozentin uns ein kleines Büchlein empfohlen: Bitte nicht helfen! Es ist auch so schon schwer genug - (K)ein Selbsthilfebuch von Jürgen Hargens Der Klappentext: "Wechseln Sie doch mal die Perspektive, blicken Sie anders auf Ihre Probleme, und Sie können eigene Ideen für nützliche Veränderungen entwickeln! Dieses Buch ist eine Einladung, Schwierigkeiten, Niedergeschlagenheit, Leiden und andere Probleme wertzuschätzen und positive Folgen daraus zu entwickeln. Dabei neigt der Autor keinesfalls zu den in Selbsthilfebüchern üblichen Vereinfachungen oder zum Blick durch die rosa Brille. Auf der Grundlage systemischer Prinzipien hilft das Buch, sich selbst anders zu betrachten und eigene Ideen für Veränderungen zu entwickeln." Ich bin noch nicht durch damit, aber das Buch enthält wirklich gute Anregungen. Ich kann es nur empfehlen! Bis viertel vor zehn habe ich heute geschlafen! Zugegebenermaßen aber mit Unterbrechungen. Unser Sohn hat es seit gestern fett auf den Bronchen und war heute morgen gegen sechs wach. Ich habe ihn mit Trinken und Kügelchen versorgt, aber es war ihm nicht möglich, neben mir wieder einzuschlafen. Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass er in seinem Zimmer ein Hörspiel hört. Ich konnte nicht sofort weiterschlafen, aber irgendwann ging es dann doch. Gegen acht stand er wieder da und meinte, es sei hell, nicht mehr dunkel. Doch da war ich so müde, dass ich überhaupt nicht aufstehen konnte. Er hat sich wieder zu mir gelegt und mich im Halbschlaf beständig mit seinen Kuschentieren genervt. Bis irgendwann Stille war und er schlief doch wieder. Vielleicht schläft er sogar noch, ich höre nichts von oben. Ich bin ganz froh, dass der Kleine keine spastische Bronchitis bekommen hat, denn weit davon entfernt ist er nicht. Ich glaube aber nicht, dass die noch kommt. Das kam immer ohne Vorankündigung. Mittlerweile ist er stärker und kann das auch abhusten.
Gestern Abend war ich tanzen, trotz dass ich die Probleme mit dem Becken habe. Sowohl dort, als auch heute Morgen halten sich die Schmerzen in Grenzen. Dabei habe viel getanzt. Die Musik war der Hammer und auch die Stimmung war toll. Es war eine perfekte Mischung aus Tänzen mit anderen, alleine tanzen und kleinen Pausen. Das hat richtig gut getan! Ich vermute mal, die Becken-Geschichte erledigt sich mit der Zeit von selbst. Vielleicht gehe ich aber auch mal zum Osteopathen damit. Wenn ich die Zeit dafür finde. Meine Tochter hat von der Party noch einen guten Rest von dem Schokoladenkuchen mit zurück gebracht. Der war aber ziemlich zerstört. Nachdem ich morgens und auch nachmittags davon etwas gegessen habe und mich schon alleine diesen Restkuchen vertilgen sah, hab ich kurzerhand Cakepops daraus gemacht. Die liegen jetzt im Kühlschrank und haben eine nicht ganz so große Anziehungskraft auf mich. Probieren musste ich dennoch einen heute nacht. Aber gestern war sowieso ein komischer Tag was das Essen anging. Da hab ich es nicht so gut hinbekommen. Wie gesagt, schon jede Menge Kuchen, auch mittags noch den mit den Pfirsichen. Dafür hatte ich am Abend so gar keinen Hunger und habe nur ein bisschen Rohkost gegessen. Und den Nachtisch probiert. Der schmeckt ja mal sooo geil. Wobei ich so Quarkgeschichten ja nicht so gut vertrage. Falls das jemand mal nachmachen möchte: unten in eine Form Cantuccini schichten, dann eine Schicht aus Quark, saurer Sahne, geschlagener Sahne, Vanille und Zucker drauf, dann eine Schicht Grütze und wieder Quarkcreme. Obendrauf kann man noch zerkrümelte Cantuccini machen. Echt köstlich! Aber mindestens 24 Stunden durchziehen lassen. Natürlich hatte ich dann auf dem Tanzboden irgendwann Hunger, den habe ich dann mit Trinken und ein paar Salzstangen gestillt. Es gibt eben auch Abweichungen vom Plan. Gut war jedenfalls, dass mir das Abendessen verkniffen habe. Dabei hatte ich Pfannkuchen gemacht. Zweierlei, vegane und normale. Und dazu gab es wie immer viel Rohkost, Dip und Schafskäse. Das frühlingshafte Wetter haben wir gestern mit einem Besuch auf dem Flohmarkt gefeiert. Alle drei Kinder wollten mit. Wir haben meinen Mann besucht und die Mädchen haben auch ein paar Klamotten gefunden. Und ich endlich so ein Schieberteil, mit dem man Kuchen und Torten bewegen kann. Das wollte ich schon ganz lange haben. Letztens haben wir unserer jüngeren Tochter erzählt, wie wir mein Mann und ich bei einer unserer ersten Verabredungen an einer Treppe in der U-Bahn standen und ich mich extra höher gestellt habe (mein Mann ist 30 cm größer als ich). Der Kleine hatte das sofort aufgeschnappt und sagte: erst küssen, dann heiraten! Dass dazwischen einige Jahre lagen, das kann er nur schwerlich akzeptieren. Wir haben jedenfalls herzlich gelacht. Wow, vier Kuchen habe ich gerade gebacken. Und den Lieblingsnachtisch von unserem Sohn zusammengeschichtet. Ich habe mich richtig auf diesen Nachmittag gefreut und ich bin wirklich zufrieden jetzt mit dem Ergebnis. Der Kinderriegel-Cheesecake und ein schokoladiger Schokokuchen gehen mit der Großen auf einen 18. Geburtstag. Der Pfirisch-Quark-Kuchen ist für Freunde, die dieses Wochenende einen Umzug wuppen müssen. Und ich nicht anders helfen kann. Mein Mann hat heute vormittag mit angepackt. Weil ich von dem Pfirisch-Quark-Zeugs so viel hatte, konnte ich noch einen für uns daraus machen. Ist ja auch nicht das Schlechteste. Mein Mann nimmt auch gerne etwas mit zum Markt am Wochenende.
Zum Anfang des Monats habe ich mir vorgenommen, einen bisschen darauf zu achten, dass ich nicht ganz so viel und so unmotiviert Essen in mich reinschaufele. Ich habe gespürt, dass der Zeitpunkt gut dafür ist. Und da mir so ein paar Richtlinien mitunter ganz gut helfen können, nehme ich diese zur Hilfe. Ohne dabei völlig dogmatisch zu sein. Aber ähnlich wie mit dem Kaffee und dem Alkohol kann ich auch den Impuls, ohne Hunger zu essen, mal nur als solchen annehmen und weiterziehen lassen. Das geht wahrlich nicht immer. Aber seit ein paar Tagen ist es mir möglich, mindestens drei Stunden zwischen den Mahlzeiten Pause zu machen und mir NICHTS in den Mund zu schieben. Ich esse abends eine gute Portion vom warmen Essen, aber nehme nicht noch nach. Und im Moment geht es auch wieder mit nur einem Riegel dunkler Schokolade zum Nachtisch. Obwohl das manchmal schon schwer ist. Es ist wie ein Stop gerade. Ich musste den Kreislauf unterbrechen. Ich fühle mich gleich besser. Es ist angenehm, vor allem abends nicht so vollgestopft zu sein. Gestern Abend habe ich auch endlich mal wieder Gymnastik gemacht. Und das, obwohl ich echt platt war. Der Tag war doch lang und anstrengend. Im Moment bin ich erstaunt, was ich alles so geschafft kriege. Heute Abend habe ich aber frei. Zumindest, wenn alles erledigt ist. Ich bin froh, dass wir kein Programm mehr haben. Das wäre dann echt zu viel. Ich werde bestimmt früh im Bett liegen. Während unser Sohn heute zum ersten Mal bei einem integrativen Zirkusprojekt mit macht, nutze ich die Zeit zum Schreiben. Er ist das einzige Kind mit Behinderung hier. Zumindest heute. Bislang läuft alles prima. Ich kann mich entspannen. Wenn es gut läuft, wird das unser Nachmittagsprogramm für den Donnerstag in Zukunft.
Nach zwei Tagen Büro bin ich auch wieder angekommen in meinen Arbeitsalltag. Ich bin ganz gut wieder reingekommen. Es gab keine blöden Überraschungen. Alles ganz normal. Auch das frühe Aufstehen klappt reibungslos. Nach der Arbeit brauche ich gerade aber eine kleine Auszeit, in der ich mal die Augen zumachen kann. Danach fühle ich mich fit genug für den Nachmittag. Gestern habe ich noch recht viel gemacht. Das fühlte sich gut an. Abends hatten wir Paarabend. Das haben wir wieder eingeführt. Einen Abend in der Woche bringt unserer jüngere Tochter ihren Bruder ins Bett. Dann haben wir etwas Zeit für uns. Blöderweise kann ich mit meiner Hüfte bzw. meinem Becken im Moment nicht gut einfach tanzen oder laufen gehen. Währendessen und auch danach habe ich wieder dollere Schmerzen. Ich muss mir mal einen Termin beim Orthopäden machen, um das abklären zu lassen. Ich würde gerne wissen, was genau da weh tut und vielleicht auch warum. Am Dienstag war ich mit unserer Großen laufen. Das hat so gut getan. Nachmittags waren wir ein letztes Mal auf einem Veedelszug. Der Kleine und ich, wir haben uns zu Bekannten gesellt und just in dem Moment, wo der Zug vorbei war, fing es an zu regnen. Es war kalt und windig dabei. An der Haltestelle sahen wir noch, wie unsere Bahn uns vor der Nase weg fuhr. Zum Glück hatten wir bekannte Kinder getroffen, mit denen wir zusammen unterwegs waren. Morgen ist schon Freitag. Das ist auch angenehm, dass meine erste Arbeitswoche so kurz ist! Und ich bin so froh, dass es mir wieder besser geht. Das PMS war diesmal wieder sehr heftig. Ich hoffe, dass die Medikamente bald helfen und ich nicht mehr so sehr abstürzen muss. |
Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |