Kein Kuchen ist auch keine Lösung!
Mein Leben zwischen Alltagswahnsinn, emotionalem essen, Down-Syndrom und meiner liebe für's backen und Tanzen...
Im Moment wache ich jeden Morgen mit Bauchweh auf. Gehe allerdings auch schon mit welchen ins Bett. Lediglich tagsüber ist es was besser. Ich habe noch nicht herausgefunden, woran es liegen könnte. Vielleicht esse ich derzeit einfach zu viel, abends fällt es mir eh schwer, zu stoppen. Bei der Kälte habe ich beständig Hunger. Und jetzt, wo die Temperaturen noch weiter gesunken sind, finde ich auch das Radfahren nicht mehr wirklich prickelnd. Die letzten zwei Tage war ich aber trotzdem draußen, dann zu Fuß. Mein Mann und die Große waren sogar joggen, aber das konnte ich mir so gar nicht vorstellen. Dafür habe ich einen Morgen alleine Yoga gemacht, weil ich zu allem Überfluss auch mit reichlich Rückenschmerzen zu tun habe. Gestern Abend hat der Yogakurs nur bedingt geholfen.
Das ist also mein letzter „Ferientag“. Immerhin bin ich heute noch mit meiner besten Freundin verabredet, nachdem ich die letzten zwei Tage so gar nichts „besonderes“ gemacht habe. Das hat meine Stimmung auch ganz schön in den Keller rutschen lassen. Ich habe dann doch der entgangenen Auszeit vom Alltag nachgeweint. Eigentlich dachten wir, dass der Kleine heute wieder in die Schule gehen könnte, aber gestern tagsüber hat er noch mal Fieber bekommen. Das erscheint uns dann zu früh, zumal er auch immer noch sehr schlapp ist und nur sehr wenig isst. Das kennt man sonst gar nicht von ihm. Meine Vorhaben zur Fastenzeit habe ich alle so gar nicht durchgehalten. Ich habe es einfach nicht hinbekommen. Konsequent zu sein, ist scheinbar so gar nicht meine Stärke. Ich möchte trotzdem noch mal einen Anlauf machen, jetzt, wo ich wieder in den Arbeitsalltag einsteige und neben dem Alkoholverzicht unter der Woche, die Süßigkeiten ganz weglassen. Auch die Schokolade zum Nachtisch am Abend. Denn genau da ufert es gerne aus. Manchmal brauche ich sogar schon mittags eine Dosis von dem süßen braunen Zeug und dann wird es ganz arg. Ich fühle mich außerdem gerade dick und rund damit. Letztens schrieb eine Freundin, sie sei ein „Schokoholiker“... ich glaube, das bin ich auch. Wird sicher nicht so einfach.
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Eigentlich wollte ich gestern für zwei Tage zu einer Freundin nach Kaiserslautern fahren. Da mein Mann arbeiten war, hatte ich für den Nachmittag ein Kindermädchen organisiert. Obwohl es dem Kleinen seit Freitag immer schlechter ging und ich auch zwischenzeitlich die Befürchtung hatte, er würde wieder eine spastische Bronchitis bekommen, habe ich noch lange an meinem Plan festgehalten. Als er dann aber gestern Morgen mehrfach erbrochen hatte und nichts bei sich behalten konnte, habe ich mein Vorhaben doch noch über den Haufen geworfen. Ich war schon ziemlich traurig, ich hatte mich so auf die Auszeit gefreut. Durch Karneval, Eltern und Krankheit hatte ich diesen Monat wenig Ruhe zu Hause und viel Kinder oder Besuch um mich herum. Aber dann war es auch ok, es nützt ja nichts, sich da zu grämen. Gestern Mittag habe ich den Kleinen für zwei Stunden bei seiner jüngeren Schwester gelassen und bin mit einer Freundin eine große Runde spazieren gegangen. Das musste sein, den ganzen Tag den Sonnenschein nur von drinnen zu sehen, das hätte mich kirre gemacht. Außerdem muss ich meine Abwehrkräfte auf Trapp halten, damit es mich nicht auch noch erwischt! Samstag war ich auch draußen, bin eine große Runde mit dem Rad gefahren. Das war schon stramm bei der Kälte und teilweise mit ordentlich Gegenwind. Aber es hat Spaß gemacht, überhaupt entdecke ich das Radfahren immer mehr für mich. Abends wollte ich dann eigentlich noch tanzen gehen, aber das habe ich auch letztendlich wegen unserem Sohn nicht gemacht. Da ist mir die Entscheidung aber nicht ganz so schwer gefallen, weil ich einerseits wenig Lust auf den ersten DJ und mich andererseits ja schon körperlich ausgepowert hatte. Da hatte ich ja noch die Hoffnung, wenn ich bei dem Kleinen schlimmeres abwende, fahren zu können...
Beim Lernen habe ich jetzt mit der Prüfungssimulation auf Zeit angefangen. Alle „Bögen“, die ich bislang gemacht habe, habe ich bestanden. So kann ich recht zuversichtlich sein, dass ich das gut schaffen kann. Ich werde ja auch in den verbleibenden Wochen noch weiter lernen. Mir fällt gerade auf, dass ich mal wieder rein gar nichts in Sachen MSC gemacht habe. Keine eine Meditation, keine liebende Güte und auch den Brief, den wir an uns selber schreiben sollen, auch der steht noch aus. Warum fällt mir das nur so schwer? Mein innerer Motor läuft wie so oft ziemlich obertourig. Und wenn ich innehalte, dann merke ich, wie sehr es mich erschöpft. Nicht gut. Jetzt hat es den Nächsten von uns erwischt. Heute morgen um fünf stand unser Sohn vor mir und erklärte mir, dass er krank sei. Sein Hals tat ihm weh. Ich habe ihn zu mir ins Bett geholt, aber letztendlich habe ich kaum mehr ein Auge zu tun können, weil er so herumgezappelt hat. Da er auf jeden Fall auch leichte Temperatur hatte, kam Schule nicht in Frage. Die Kleine wollte erst gehen, aber nach dem Wecken war sehr schnell klar, dass es noch nicht gehen würde. Immerhin war ich gerade mit ihr bei ihrem Bassunterricht, damit sie den nicht auch noch verpasst. Ich habe sie mit dem Auto gefahren und so auch mal ihren netten Lehrer kennengelernt. Währenddessen ist der Kleine auf dem Sofa eingeschlafen. Ich lasse ihn noch etwas dort liegen und wir bringen ihn später hoch. Ich kann den sowieso nicht mehr tragen, das muss dann mein Mann machen oder ich muss ihn soweit wecken, dass er selbst die zwei Stockwerke hoch geht. Auf's Klo muss er ja auch noch. Heute hat es nicht gut geklappt mit der trockenen Hose. Einmal, als ich aus der Waschküche kam, saß er sogar da und war bitterlich am Weinen. Er hätte mich vermisst und wolle auf meinen Schoß. Erst dann irgendwann steckte er mir, dass er in die Hose gemacht habe – da hatte ich aber schon einen nassen Fleck an meinem Shirt...
Nachdem ich heute Vormittag recht viel gelernt hatte, hat mich die Sonne nach draußen gelockt. Ich bin in die Stadt geradelt und erst mal bei einem Straßenmusiker stehengeblieben, der ganz tolle Musik gemacht hat. In den Geschäften und auch in der Fußgängerzone war es noch angenehm leer und ich habe es einfach genossen, mal draußen gewesen zu sein. Gestern hatte ich die Wahl zwischen tagsüber laufen gehen oder abends tanzen. Da fiel die Entscheidung nicht schwer, zumal mir die Temperaturen schon zusetzen. Ich finde zwar die Sonne traumhaft, aber die Kälte recht anstrengend. Das Tanzen hat so gut getan, zumal bei den 5 Rhythmen gar nicht gesprochen wird und man sich einfach von der Musik leiten lässt. Blöd ist nur, dass ich im Moment jeden Abend Bauchweh habe. Irgendwie bin ich da wieder aus dem Gleichgewicht und mein Reizdarm meldet sich zurück. Heute Abend habe ich es aber wenigstens mal geschafft, nicht ganz so schnell und auch nicht ganz so viel zu essen. Allerdings merke ich das jetzt, etwas in mir ist nicht „satt“ geworden. Gestern bin ich mit einem ganz anderen Gefühl in den Kurs gegangen, als ich da herausgekommen bin. Den ganzen Tag über war ich extrem „rappelig“ und der Meinung, ich würde mir ja nur selber im Weg stehen. Der Kurs wäre auch nur wieder eine fixe Idee, als würde ausgerechnet der jetzt dazu führen, dass ich innerlich mehr Frieden mit mir finden würde. Ich bin meinem Kritiker also in ganzer Linie auf den Leim gegangen, wie man so schön sagt. Aber da ich ja sehr pflichtbewusst bin, bin ich trotzdem zu dem Kurs hin und habe erst dort wieder kapiert, was Selbstmitgefühl wirklich heißt. Und dass auch ich das kann, nämlich mich annehmen, mit allem, was da ist. Die Angst vor Resignation und auch den Depressionen, die kenne ich gut, aber auch die Entspannung, die eintritt, wenn ich aufhöre, gegen mich selber anzukämpfen. In dem Moment kann die ganze Getriebenheit von mir abfallen und ich kann mich ein wenig zurücklehnen und schauen, was ist. Das ist nicht immer angenehm, im Gegenteil, meist fühlt sich das erst einmal ungewohnt an und es gibt Anteile in mir, die sofort skeptisch werden.
Rückblickend war es ganz gut, dass ich diese Woche nicht so viel vor hatte, denn mein Mann lag noch bis einschließlich Dienstag auf der Nase und die Kleine hütet noch das Bett. Ich bin echt heilfroh, dass die Große, die mitten im Vorabi steckt und auch der Kleine sich nicht angesteckt haben. Und ich selber auch gesund geblieben bin. Denn wenn man hier zu Hause alles alleine machen muss, dann ist man ganz gut beschäftigt, auch ohne Job. Gestern hat mein Mann zum ersten Mal wieder gekocht und es gab somit mal wieder ein etwas aufregenderes Essen. Am Dienstag habe ich einen Gurkensalat verhunzt, weil mir das alles zu viel wurde mit der Zubereiterei. Ich werde nicht mehr die große Köchin, nicht in diesem Leben- vermute ich mal. Ich habe trotzdem noch einige Lernstunden zusammenbekommen und ich war auch bei meiner Dozentin, um mit ihr auszuarbeiten, was ich in der mündlichen Prüfung erzählen kann, damit sie mir die Heilerlaubnis auch geben. Das hat mich etwas beruhigt und jetzt habe ich ein Konzept in der Tasche. Ich hoffe, dass ich es hinkriegen werde, im Frühsommer noch die Ausbildung „Gesprächstherapie nach Rogers“ zu machen. Das muss ich aber erst einmal mit meinen Kollegen auf der Arbeit absprechen. Vor zwei Tagen oder so hat sich hier eine kleine lustige Geschichte abgespielt. Unser Sohn wollte mal wieder nicht auf die Toilette gehen, obwohl sowohl mein Mann als auch ich ihn mehrfach dazu aufgefordert hatten. Mein Mann ist dann vom Tisch aufgestanden und hat ihn Richtung Klo gezerrt und geschoben. „Neeeein!“ rief er und wandte sich verzweifelt mit den Worten: „Schwester, tu was!“ an unsere Älteste. Wir mussten alle ziemlich grinsen... Nachdem wir gestern zum Frühstück noch zusätzlich Besuch von zwei Tanten und einem Onkel von mir hatten, sind wir seit mittags wieder unter uns. Und wir haben eine ordentliche Dusche, weil mein Vater sich dort um gammelige Fugen und Silikonnähte gekümmert hat. Mein Mann ist immer noch total krank und jetzt hustet auch unsere jüngere Tochter und kann nicht zur Schule. Der Kleine - toi toi toi - ist nach wie vor nicht wirklich krank.
Gestern hat uns wieder die Sonne nach draußen gelockt und weil in der Nähe ein Flohmarkt war, bin ich dort mit dem Kleinen, der Großen und einer Freundin von ihr hingelaufen. Unser Sohn hatte recht viel Geld von Oma und Tanten bekommen und hat sich so ein paar Sachen leisten können. Als wir alle Hunger bekamen, haben wir dort ein Mittagessen im Biergarten des Cafés eingenommen. Die Temperaturen waren zugegebenermaßen etwas grenzwertig, aber die Sonne war so schön! So war der Nachmittag schnell um. Vor mir liegt noch eine ganze Woche ohne Arbeit, in der ich auf jeden Fall so viel wie möglich lernen muss. Aber ich muss und möchte mich auch noch um andere Sachen kümmern. In die Stadt will ich auch mal, weil ich neue Unterwäsche benötige. Und wie immer, wenn ich frei habe, würde ich mich am liebsten beständig verabreden oder sonst wie Dinge tun, zu denen ich in Arbeitsphasen nicht komme. Gerade im Moment wieder kann ich einen "leeren" Kalender kaum aushalten. Seit meine Eltern am Donnerstag angereist sind, komme ich kaum zum Schreiben. Aber klar, ich bin die ganze Zeit beschäftigt. Just seitdem ist auch mein Mann krank, liegt mit Fieber und trockenem Husten danieder. Gestern Abend wollten wir eigentlich zusammen zu einem Konzert von einem Freund, da bin ich dann alleine mit der Großen und ihrer Freundin hin. Aber das war schön, auch, mal aus der häuslichen Enge herauszukommen. Unser Haus ist schon für uns fünf nicht riesig, aber zu siebt kommen wir schon an Grenzen. Meine Eltern haben den Kleinen gestern ins Bett gebracht und schon mal „geübt“ für die Osterferien, wo er zum ersten Mal ein paar Tage alleine bei den Großeltern sein wird. Meine Mutter hatte sich gewünscht, mit dem Enkel Schwimmen zu gehen und weil mein Vater wegen einer Fuß-Op nicht kann, sollte ich die beiden begleiten. Als wir gestern Mittag im Innenstadtbad angekommen sind, mussten wir feststellen, dass sie wegen Reinigung geschlossen hatten. Ich war sowieso froh, dass dieser Kelch an mir vorübergegangen ist, aber es war auch eine glückliche Fügung, weil der Kleine auch so leicht belegt auf den Bronchien war. Ich hatte ein wenig die Sorge, dass die Kombi aus Schwimmbad gestern und Indoorspielplatz heute ihn dann auch aus dem Verkehr ziehen würde. Nach Karneval und Elternbesuch ein krankes Kind zu haben, wäre ja wohl der Supergau. Nein danke. Heute klingt unser Sohn schon besser und auch die Nacht habe ich ihn in keinster Weise ungewöhnlich atmen hören.
Anlässlich des Besuchs meiner Eltern habe ich mal wieder einen gedeckten Apfelkuchen gebacken und für die Tochter meiner Freundin zum Geburtstag ein Schokoherz. Obwohl ich frei habe, habe ich mal wieder mit meinem Reizdarm zu tun. Seit Tagen schon fühle ich mich nicht wohl und vertrage das Essen nicht gut. Ich hoffe, das hört bald wieder auf. Weil ich gestern dann ja nun keine Bahnen schwimmen konnte, bin ich danach laufen gegangen und das ging schon erheblich besser als beim ersten Mal. Ich habe die Runde auch etwas vergrößert, bin also wieder meine gewohnte Strecke gelaufen. Am Mittwoch haben mein Mann und ich eine Radtour im Sonnenschein gemacht, das war auch total schön, wenn auch etwas windig. Wenn ich frei habe, ist es viel leichter, genug Bewegung zu bekommen. Als ich heute unseren Sohn von der Schule abgeholt habe, wollte ich noch mit ihm beim Getränkehandel vorbei. Doch er wollte nicht nur dorthin, sondern auch in die Eisdiele und zu Rossmann, eine neue Zeitschrift kaufen. Bei dem schönen Sonnenschein ist mir die Entscheidung nicht schwergefallen. Schon auf dem Hinweg haben wir über den Valentinstag gesprochen, ich habe ihm erklärt, was es damit auf sich hat. Als ich ihn fragte, wem er ein Geschenk machen wolle, da nannte er einen Schulkameraden. Dass sich „Liebende“ ein Geschenk machen, habe ich nun noch mal erklärt und als Beispiel seine Schwester angeführt, die heute ein Päckchen von ihrem Freund erhalten hat. Als wir an einem Blumenladen vorbeikamen, war er nicht davon abzubringen, dass ich für meinen Mann Blumen kaufen sollte. Er hat mich an der Hand in den Laden gezogen und auf den Kübel mit den orange-roten Rosen gezeigt. „Die da!“ und er wollte schon welche herausholen. Ich stoppte ihn bei seinem Vorhaben und wir warteten, bis die Verkäuferin Zeit für uns hatte. Er erklärte ihr dann auch, für wen wir die Rosen bräuchten. Meinen Mann habe ich diese dann auch mit der Geschichte überreicht, weil wir diesen Tag vor allem als Kommerz ansehen und uns nie etwas geschenkt haben. Gefreut hat er sich glaube ich trotzdem.
Von mir aus könnte es jetzt gut sein mit Karneval. Der Rosenmontag ist immer mein persönlicher Tiefpunkt. Wir haben uns aber – wie fast jedes Jahr – für ein Alternativprogramm entschieden und werden so den Tag mit anderen Leuten verbringen. Wir waren auch Samstag nicht auf dem Geisterzug, nur gestern wurde wieder gefeiert und getanzt. Sonntags läuft hier in unserem Stadtteil der Veedelszug und das gleich morgens um zehn. Unser Sohn hat fleißig gesammelt und nach zwei Stunden war der Spuk vorbei. Abends bin ich dann noch zum Tanzen gefahren. Die Musikmischung war ausgesprochen gut und auch die Stimmung war angenehm. Leider waren die meisten meiner Freunde nicht da. Trotz Muskelkater war ich fast nur auf der Tanzfläche. Ich war nämlich am Samstag zum ersten Mal seit ewigen Zeiten wieder laufen gegangen. Eine ganz spontane Entscheidung. Nachdem ich mit dem Kleinen den Nachmittag im Schwimmbad verdümpelt hatte, war mir sehr nach Bewegung an der Luft und so habe ich mir meine Laufschuhe angezogen und bin los. Obwohl es nur eine kleine Runde war, habe ich meine Oberschenkel schon gleich danach gemerkt. Ich hatte ja die Hoffnung, dass es jetzt nach dem Tanzen besser würde, dem ist aber leider nicht so. Treppen runter sind besonders unangenehm. Mal sehen, ob ich morgen oder Mittwoch die nächste Trainingseinheit wage.
Mit meinem Vorhaben, täglich morgens eine halbe Stunde Yoga zu machen oder eine Meditation, bin ich nicht weit gekommen. Einmal Yoga und ein abgebrochener Bodyscan am nächsten Morgen, das war's bisher. Ich kriege es nicht hin. Keine Ahnung, warum das so schwer umsetzbar ist. Ruhe dazu hätte ich ja morgens, wenn alle noch schlafen, aber so direkt nach dem Aufstehen brauche ich erst einmal Tee und etwas schreiben. Eher schon, wenn die Kinder aus dem Haus gehen. Aber das gibt es ja auch nicht mehr so in geregelter Form. Die Mädchen haben ja Kurssystem mit Freistunden etc. Aber ich spüre auch ganz deutlich, dass es in mir einen Anteil gibt, der auch nicht zur Ruhe kommen möchte! Da gibt es eine Angst, wieder in eine depressive Verstimmung abzugleiten und auch, ein langweiliges Leben zu leben. Sicher sorgt die Unruhe auch dafür, dass ich meine Unzufriedenheiten, meine faulen Kompromisse nicht so mitkriege. Das scheint also die Ecke zu sein, an der ich ansetzen muss. Gebacken habe ich natürlich auch. Unsere Große hat Besuch von ihrer besten Freundin, die mit ihrer Mutter in den Schwarzwald ziehen musste. Für die beiden habe ich eine kleine Schokoladentorte gemacht und für den 16. Geburtstag eines Jungen aus dem Freundeskreis einen Apfelstreusel. Den hatte er sich gewünscht. Seit sehr vielen Jahren bin gestern mal wieder ganz klassisch Weiberfastnacht in der Stadt feiern gewesen. Morgens um elf habe ich mich mit einer Freundin und zwei ihrer Freundinnen getroffen und wir haben mit Sekt angestoßen, ehe wir aufgebrochen sind. Es ist unglaublich, was da an solchem Tag schon mittags in der Stadt los ist und ich bin mit staunenden Augen mit ihnen durch die Straßen gelaufen bis zu dem Café, wo wir schließlich hin wollten. Nicht, dass ich das nicht alles noch von früher kenne, aber trotzdem... Die Zeit verging wie im Flug und die Stimmung war einfach gut. Als wir gegen Abend zurück Richtung Heimat wollten, war es nicht so einfach, ein Taxi zu erhaschen. Zurück sind wir noch kurz in das Wirtshaus, wo hier alle hingehen, aber da hatte ich sehr bald keine Lust mehr und bin durch die Kälte nach Hause gelaufen. Das war doch schon sehr anders, als in der Stadt. So war ich am frühen Abend zu Hause und habe sogar noch eine Portion warme Nudeln abbekommen. Mein Mann und der Kleine die waren viel draußen und haben einen richtigen „Jungs-Tag“ gemacht.
Den Mittwoch, meinen ersten freien Tag habe ich sehr genossen. Es war schön, dass ich für alles entspannt Zeit hatte und abends bin ich trotz Frost wieder mit dem Fahrrad zum MSC-Kurs gefahren. Diesmal haben wir viele Übungen gemacht, das fand ich nicht ganz so leicht. Allerdings haben wir auch was zur liebenden Güte gemacht, das kenne ich ja schon ganz gut und wende es auch ab und zu mal an. Mal sehen, wie sich die nächsten Tage hier gestalten, denn diese jecke Zeit ist immer auch eine komische Zeit, der normale Alltag fehlt irgendwie. Heute ist der Kleine noch bis mittags in der Schule, aber nur noch er. Nachdem sie gestern die Kostüme des Schulmottos getragen haben, dürfen sie heute in ihren eigenen Kostümen kommen. Natürlich ist er als Spiderman losgestiefelt! Danach haben alle unsere Kinder bis mindestens Dienstag einschließlich frei. Ich bin noch ziemlich hoch getaktet und habe viel Unruhe in mir. Nachdem ich vorgestern Morgen Yoga und und gestern morgen einen Bodyscan gemacht habe, steht heute wieder Yoga auf dem Programm. Ich wollte das diesen Monat mal durchziehen. Vielleicht mache ich aber statt Yoga heute auch ein Bauch-Beine-Po-Programm. Das wäre auch ok. Zum Laufen ist es mir zu kalt, ich könnte mich höchstens aufs Rad setzen, was aber je nach Strecke auch nicht angesagt ist, weil es überall glatte Stellen gibt. Was die Fastenzeit angeht, da bin ich mir noch nicht ganz schlüssig, was ich tun werde. Unsere Große will konsequent Medien fasten und hat sich sogar für die Zeit ein altes Handy organisiert, mit dem man lediglich telefonieren und SMS schreiben kann. Auch ihren Laptop packt sie weg und wenn das Internet für die Schule braucht, nimmt sie meinen kurz dafür. Ich habe auch mal in diese Richtung überlegt, aber gerade bin ich nicht gewillt, auf mein soziales Netzwerk zu verzichten. Ich werde wohl das tun, was ich meistens mache: ich trinke nur am Wochenende Alkohol (und zu Anlässen, ohne auch da nicht) und lasse die klassischen Süßigkeiten weg. Lediglich mein kleiner Nachtisch aus dunkler Schokolade abends, der ist erlaubt. Ich bin mal gespannt, wie es mir damit ergeht. Ich weiß, dass ich das nicht immer gut hingekriegt habe. Mit meinem Mann muss ich mich noch darüber absprechen, ob wir unseren Sohn mal für die Zeit die Fernsehguckerei streichen oder noch weiter herunterfahren. Ich könnte mir vorstellen, dass er nur freitags bis sonntags was schauen darf. Zumindest bis er in den Ferien zu Oma und Opa fährt. Geschafft! Vor mir liegen drei Wochen jobfreie Zeit. Heute Mittag war ich noch total erschöpft, aber seit ein paar Stunden steigt meine Laune kontinuierlich. Ich merke es daran, wie viel entspannter ich z.B. mit dem kleinen Kind umgehen kann und dass sich alles nicht gleich „zu viel“ anfühlt.
Gestern, bei dem schönen Sonnenschein hatte ich leider eine Spätschicht, so dass ich das tolle Licht nur durch die Fensterscheiben genießen konnte. Ich hatte zudem noch so viel zu tun, dass ich gar nicht so spät losgefahren bin. Nach der Arbeit war ich noch mit meiner Freundin, die in der Nähe wohnt, etwas essen, aber dort schlafen wollte ich diesmal nicht. Ich brauchte mein Bett und auch ausreichend Schlaf. Wir sind diesmal zu Fuß in den Ortskern gegangen und auch an der Wohnung vorbeigekommen, wo ich als kleines Kind gelebt habe. Ich habe allerdings nicht sehr viele Erinnerungen an die Zeit und wenn, dann wenig gute... Pünktlich nach Feierabend fing es an zu schneien und ich kann auch hier gelassen bleiben, weil ich ja nun nicht mehr Autofahren muss. Obwohl ich mich einerseits gefreut habe, dass Yoga heute ausfällt, merke ich doch, dass ich die Bewegung und das Runterkommen dort gut gebraucht hätte. Jetzt, wo ich nicht mehr so früh aufstehen muss, möchte ich mir morgens gerne eine halbe Stunde für Yoga oder Meditation einbauen. Ich muss mal überlegen, wann das am meisten Sinn macht. Da ich das nicht gleich nach dem Aufstehen machen kann, werde ich das wohl tun, sobald der Kleine durch die Tür ist. Oder ich vom Wegbringen zurückkomme. |
Autorin
Tina, geb. 1969 Categories |